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„Gleicher Zugang zu Bildung für alle“

Von Rosemarie Hein, erschienen in Klar, Ausgabe 42,

Was sind die wichtigsten Schritte für mehr soziale Gerechtigkeit in der Bildung?

Rosemarie Hein: Wir brauchen dringend ausreichend gute pädagogische Fachkräfte mit einer vernünftigen Ausbildung. Ohne diese geht nun mal nichts. Wir wollen die öffentlichen Ausgaben von Bund und Ländern für Bildung erhöhen, mehr Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit im Bildungssystem herstellen und die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft durchbrechen.

Und die Schule für alle, für die sich DIE LINKE einsetzt?

Die Überwindung des mehrgliedrigen Schulsystems, das arme Kinder ausgrenzt, ist eine unserer zentralen Forderungen. 

Warum ist gerade die Beitragsfreiheit von Kindergärten, Schulen und Universitäten so wichtig?

Darin sehen wir einen Grundpfeiler, um die Bildungsfrage von der sozialen Frage zu entkoppeln. Die Beitragsfreiheit eröffnet jeder und jedem den gleichen Zugang zu Bildung.

Im Moment ist Bildung Ländersache.

Wir fordern, dass Bildung als eine Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz verankert wird, damit Bund und Länder endlich sinnvoll zusammenarbeiten können. Ein bundeseinheitliches Bildungsrahmengesetz wäre dann möglich, um mehr Vergleichbarkeit und gleiche Möglichkeiten für Teilhabe in der Bildung zu schaffen.

Was sollte ein solches Bildungsrahmengesetz beinhalten?

Es müsste materielle und personelle Rahmenbedingungen sichern und die Rechte von Lernenden, Eltern und Lehrenden festlegen. Zudem sollte es individuelle Rechtsansprüche, Mitspracherechte, grundsätzliche Bildungsziele und gemeinsame gleiche Bildungsstandards umfassen. Auch Grundsätze der Bildungsfinanzierung könnten ein Teil dieses Gesetzes sein.

Rosemarie Hein ist bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE