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Frauen verdienen in Deutschland ein Viertel weniger als Männer

erschienen in Querblick, Ausgabe 19,

Hierzulande müssen Frauen in diesem Jahr 84 Tage länger arbeiten als Männer, um genauso viel Geld zu verdienen. Der »Equal Pay Day« thematisiert diese Ungerechtigkeit.

Am 25. März findet in Deutschland zum vierten Mal ein »Equal Pay Day« (Tag der Entlohnungsgleichheit) statt. Das Datum ist bewusst gewählt. Denn um auf das Vorjahresgehalt der männlichen Kollegen zu kommen, müssten Frauen fast drei Monate länger arbeiten. Ganz genau sind es 84 Tage.

In Deutschland verdienen Frauen durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer, sagt das Statistische Bundesamt. Auch der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung malt ein düsteres Bild. Die Lohnkluft zwischen Frauen und Männern ist in Deutschland so breit, wie in kaum einem anderen westeuropäischen Land. Zwei Drittel aller Menschen, die Niedriglohn erhalten, sind Frauen. In allen Lebensabschnitten leisten Frauen weitaus mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Bei den Führungskräften mit umfassenden Führungsaufgaben stellen Frauen gerade mal17 Prozent. Hinsichtlich der ökonomischen Gleichstellung von Frau und Mann ist Deutschland nach wie vor ein Entwicklungsland.

Mindestlohn verbessert Einkommen von Frauen

Appellieren und gut zureden hat noch nie geholfen. Und ebenso falsch ist es, sich auf eine Regierung zu verlassen, deren Frauenministerin gegen Frauenquoten, die Abschaffung des Ehegattensplittings und Mindestlöhne auftritt und Feminismus für überzogen hält. Besser ist es, sich selbst einzumischen und mit anderen zusammen zu kämpfen. Das deutsche Aktionsbündnis »Equal Pay Day« – die Idee kommt aus den USA – hat einen Forderungskatalog entwickelt, um den Entgeltunterschied von 23 Prozent zu beseitigen. Kinder­tagesstätten sollen flächendeckend ausgebaut, die Elternzeit muss gleichmäßig aufgeteilt, das Steuer- und Sozialversicherungsrecht sollen verbessert und tradierte Rollen aufgebrochen werden.

Für DIE LINKE ist die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns ein besonders wichtiger Schritt, um das Einkommen von Frauen zu verbessern. Deshalb wird sie sich am diesjährigen »Equal Pay Day« beteiligen und gemeinsam mit vielen Frauen an zahlreichen Orten deutlich machen: »Nicht länger mit uns!« Die roten Taschen, die sie bei ihren Aktionen tragen werden, stehen für rote Zahlen und dafür, dass Frauen noch immer weniger Geld in der Tasche haben als Männer.

 

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