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Erzieherinnen verdienen mehr!

erschienen in Klar, Ausgabe 35,

Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen oder Mitarbeiter der Jugendhilfe verbringen oft mehr Zeit mit Kindern als deren eigene Eltern. Ob in Krippe oder Kita, für die Mädchen und Jungen sind sie Vorbilder und Bezugsper-sonen. Deutschlandweit gibt es rund 530.000 Beschäftigte, die in der Kindertagesbetreuung arbeiten. Rund  90 Prozent von ihnen sind Frauen.   Ihre Arbeitsbedingungen und Gehälter sind schlecht. Erzieherinnen steigen bei Vollzeit mit rund 2.300 Euro brutto ein – rund 600 Euro weniger im Monat als der Durchschnitt der Beschäftigten. Kinderpflegerinnen kommen bei Berufsstart sogar nur auf 2.000 Euro brutto. Viele von ihnen müssen Teilzeit arbeiten; niedrige Renten sind so programmiert. Kein Wunder, dass etwa 40 Prozent der ausgebildeten Beschäftigten im Laufe der Jahre ihrem Beruf den Rücken zuwenden. Das soll sich nun ändern. Seit Anfang des Jahres verhandeln die Gewerkschaften ver.di und GEW für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst mit den kommunalen Arbeitgebern über einen neuen Tarifvertrag. Mittels der Eingruppierungsordnung – einer Art Gehaltstabelle für die Sozial- und Erziehungsdienste – sollen Lohnerhöhungen von durchschnittlich 10 Prozent erzielt werden. Zudem soll bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes die bisherige Berufserfahrung berücksichtigt werden. Das soll die Berufe aufwerten und den Fachkräftemangel reduzieren. Gelingt ein Durchbruch, wirkt er sich auch auf Beschäftigte bei freien und kirchlichen Trägern positiv aus.   DIE LINKE unterstützt im Rahmen der Kampagne »Das muss drin sein.« die Forderung nach mehr Lohn und einer Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe. Eines der zentralen Ziele dieser Kampagne besteht darin, mehr Personal in Kitas, Schulen, Krankenhäusern und Pflegeheimen einzustellen. Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, sagt: »Gut funktionierende soziale Dienstleistungen sind für die Gesellschaft unverzichtbar.« Gute Arbeit müsse auch gut bezahlt werden. Mit dem Antrag »Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste jetzt!« hat DIE LINKE Ende März den Arbeitskampf im Bundestag thematisiert und für zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt.