Zum Hauptinhalt springen

Editorial

Von Yvonne Ploetz, erschienen in Lotta, Ausgabe 5,

Von Yvonne Ploetz

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die Legislaturperiode geht zu Ende, am 22. September sind Bundestagswahlen. Für uns ein guter Zeitpunkt, um zurückzuschauen. Was hat DIE LINKE erreicht mit ihrer feministischen Politik? Wie kann es weitergehen? Denn wie immer im Leben, geht etwas zu Ende, beginnt auch etwas Neues.

Lotta ist mit dieser Sommerausgabe unterwegs. Denn Neues wird tagtäglich und an vielen Orten – auch und besonders von Frauen – erdacht, ausprobiert und umgesetzt. Projekte, Initiativen, Lebensformen, die ein anderes Miteinander ermöglichen. Mit Werten, die auf Teilen, auf eine Gemeinschaft, auf ein generationsübergreifendes Zusammenkommen setzen. Lotta erzählt von Chancen auf anders wohnen, anders wirtschaften, anders leben. Zum Beispiel von Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen, die auf der Suche nach »ihrem Haus« sind. Weil die Wohnung zuvor zu teuer wurde, weil das verdiente Geld ohne Zuschüsse vom Amt zum Leben nicht reicht oder weil »Wahlverwandtschaften« gewünscht werden. Die Gründe für ein anderes Wohnen sind so vielfältig wie die Ideen zur praktischen Umsetzung im Alltag.

Lebenszeit ist Arbeitszeit. Darüber denkt Katja Kipping nach. Frauen sind „keine Heldinnen der Gratisarbeit“ sagt sie und hält ein Plädoyer für ein anderes Arbeiten. Feministinnen unterstützten dieses Ansinnen bei den dies- jährigen Blockupy-Protesten und riefen zu einer »Care-Revolution« auf. Neu denken, dazu gehört auch PLAN B, das linke Projekt zum Mitmachen. Kirsten Tackmann, Plan-B-Team-Mitglied, erzählt vom Einfachen, das so schwer zu machen ist. Davon wie Ökonomie, Ökologie und Soziales Hand in Hand gehen können.

Mit Lotta sitzen Sie auch in der »Kulturloge«. In der ersten Reihe im Theater, Konzert und bei sonstigen Kulturveranstaltungen. Möglich machen das ehrenamtliche Kulturarbeiterinnen. Queeres – wie gewohnt mittendrin in Lotta – schaut auf vier Jahre Queer im Parlament. Eine sehr persönliche Bilanz zieht auch Petra Pau. Sie versuchte im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags, Licht in ein dunkles Kapitel Gegenwart zu bringen. Dazu besuchte sie die Familien, Frauen und Töchter der Opfer.

Unsere parlamentarische Arbeit wäre nicht möglich und schon gar nicht erfolgreich ohne die Zusammenarbeit mit den vielen Menschen draußen. Die Projekte und Initiativen vor Ort machen Mut und zeigen, dass ein solidarisches Miteinan- der und eine andere Welt möglich sind.

 

Ihre

Yvonne Ploetz

Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE