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Bundesregierung ignoriert Realität

Von Diana Golze, erschienen in Klar, Ausgabe 33,

Ein Kommentar von Diana Golze

Alleinerziehende sind die einzige Familienform, die seit Jahren wächst. Aber immer mehr Elternteile können den Unterhaltsverpflichtungen gegenüber Kindern, die nicht in ihrem Haushalt leben, nicht mehr nachkommen. Dadurch wächst auch der Anteil alleinerziehender Mütter (und Väter), die keinen Unterhaltsvorschuss mehr erhalten, weil die maximale Bezugszeit von 72 Monaten erreicht ist.

Die Situation von Alleinerziehenden ist seit Jahren bekannt. Die Maßnahmen, die notwendig wären, um diese zu verbessern, ebenfalls. Doch weder wurden Arbeitszeiten familienfreundlicher noch wurden familienpolitische Leistungen an die Lebensrealität angepasst. Elterngeld, Betreuungsgeld, Kinderzuschlag sowie die Regelungen im Steuerrecht, die Familien entlasten, sind auf das klassische Paar-Familienbild ausgerichtet. Reformen des Unterhaltsvorschusses indes sind nicht geplant. Auch beim neuen Elterngeld Plus bleiben Alleinerziehende schlechter gestellt.

Deswegen will DIE LINKE Benachteiligungen, die in die Armut führen, beenden. Die Ungleichbehandlung einzelner Familienformen muss aufhören. Sie wird der Vielfalt an Familienformen, die in unserem Land gelebt werden, nicht gerecht.

Diana Golze ist stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE