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Arbeit umverteilen

Von Jutta Krellmann, erschienen in Clara, Ausgabe 33,

Arbeitszeitverkürzung ist eine Stressbremse, meint Jutta Krellmann.

Vor Kurzem, als es bei einer Veranstaltung um das Thema Arbeitszeitverkürzung ging, fragte mich eine junge Kollegin aus einem metallverarbeitenden Betrieb in Hannover: „Gibt es nicht wichtigere Probleme, um die sich DIE LINKE kümmern muss, um die vielen prekären Jobs oder die Arbeitslosigkeit in unserem Land zum Beispiel?    Ich meine, dass das eine mit dem anderen zu tun hat. Mehr noch: Arbeitszeitverkürzung ist ein Schlüsselthema für eine gerechte Arbeitswelt.    Es geht darum, Arbeit umzuverteilen. Würden die Vollzeitbeschäftigten nur drei Stunden weniger in der Woche arbeiten, könnten über zwei Millionen neue Jobs in Deutschland geschaffen werden. Und: Arbeitszeitverkürzung ist eine Stressbremse. Seit Jahren haben wir es mit der Entgrenzung und Verdichtung der Arbeit zu tun: Überstunden und Wochenendarbeit haben ebenso zugenommen wie in der Folge die arbeitsbedingten psychischen Erkrankungen. Diese Entwicklung muss endlich umgekehrt werden! Das Thema betrifft also alle Lohnabhängigen.   Für DIE LINKE ist es deshalb wichtig, dass Arbeitszeitverkürzung nur mit vollem Lohnausgleich und mit einer guten Arbeitsgestaltung und Personalbemessung durchgesetzt werden darf. Sie darf nicht zum Bumerang werden und nachher zu schlechteren Löhnen und noch mehr Arbeitsverdichtung führen. Nur so bietet sich die Chance, unsere Arbeitswelt wieder gerechter zu gestalten.   Jutta Krellmann ist gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE