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Zulassungsverfahren von Agro-Gentechnik muss objektiv und transparent sein

Pressemitteilung von Kirsten Tackmann,

Zu den von Greenpeace und der französischen Organisation CRIIGEN vorgelegten Ergebnissen über den gentechnisch veränderten Mais MON 863 erklärt die agrarpolitische Sprecherin und Vorstandsmitglied der Fraktion DIE LINKE., Kirsten Tackmann:

Der vorliegende Bericht zeigt wieder deutlich wie intransparent und unsicher das europäische Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel ist. Ich fordere, die Kritik der EU-Kommissare Markos Kyprianou (Gesundheit) und Stavros Dimas (Umwelt) am EU-Zulassungsverfahren aufzugreifen und dieses endlich transparent und objektiver zu gestalten. Verbraucherinnen und Verbraucher haben das Recht auf eine wissenschaftlich gesicherte Risikobewertung hinsichtlich ökologischer und gesundheitlicher Auswirkungen der Agro-Gentechnik.

Die französischen Wissenschaftler kommen bei den von Monsanto vorgelegten Daten zu ganz anderen Ergebnissen, als die für die Zulassung zuständige EU-Behörde EFSA, die offensichtlich die Konzernbewertung übernommen hat. Die Labortiere zeigten Nieren- und Leberschäden, die EFSA hielt das allerdings in ihrer Stellungnahme für nicht relevant. Monsanto führte aus, der Mais aus ihrem Hause sei von Hunderten von unabhängigen Wissenschaftlern überall auf der Welt geprüft worden und daher sicher. Eine unabhängige Prüfung setzt Objektivität und Transparenz voraus. So lange das die EFSA nicht garantiert, fordere ich ein EU-weites Moratorium für Anbau und Handel mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Erst wenn das Zulassungsverfahren den legitimen Interessen auf Sicherheit der Bewertungen gerecht wird und alle bisher getroffenen Entscheidungen unabhängig unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft überprüft worden sind, können die Zulassungsprüfungen von gentechnisch veränderten Organismen wieder aufgenommen werden.