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Wer von armen Kindern spricht, darf von armen Eltern nicht schweigen

Pressemitteilung von Klaus Ernst,

Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Klaus Ernst, sieht den aktuellen Kinderreport des Kinderhilfswerks als Beleg für die verfehlte Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der letzten Jahre:

Der Kinderreport ist eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung. Während sich die Koalitionsspitzen wie die Kesselflicker streiten und keine Einigung über den Mindestlohn finden, steigt die Armutsquote unter Kindern in skandalöse Höhen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

Der Ruf nach einer Kindergrundsicherung, wie er jetzt auch vom Kinderhilfswerk erhoben wird, muss dabei ein Teil der Antwort sein. Langfristig ist das Problem der Kinderarmut aber nur zu beseitigen, wenn man bei den Ursachen ansetzt. Arme Kinder haben fast immer auch arme Eltern. Die jetzt beschlossenen 200 Millionen Euro für den Ausbau des Kinderzuschlags zu einem Erwerbstätigenzuschuss sind aber nur ein Tropfen auf einen sehr heißen Stein.

Die Chance zum Richtungswechsel wurde vertan. Ohne einen flächendeckenden Mindestlohn von wenigstens 8,44 pro Stunde, ohne ein Maßnahmepaket gegen Lohndumping und ohne eine Anhebung des Hartz-IV-Regelsatzes auf 435 Euro wird sich das Problem der Kinderarmut nicht wirklich lösen lassen.