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Verbraucherzentrale bringt Lobbyisten in die Schulen

Pressemitteilung von Karin Binder,

"Ausgerechnet anerkannte Verbraucherschützer ermöglichen großen Lebensmittelkonzernen, wie McDonald’s, Edeka, Metro und Co., Einfluss auf den Unterricht an deutschen Schulen zu nehmen. Mit dem neuen Projekt ‚Bündnis für Verbraucherbildung‘ der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz macht sich der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) zum Steigbügelhalter der Lebensmittellobby. Die 'Leitlinien für die Zusammenarbeit im Bündnis für Verbraucherbildung' zwischen Wirtschaft, Politik und Verbraucherschützern ermöglichen den Lobbyisten den Auftritt im Unterricht und räumen den Konzernen eine weitgehende Mitsprache bei der Öffentlichkeitsarbeit ein", kritisiert Karin Binder, Verbraucherpolitikerin der Fraktion DIE LINKE, das von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) heute gestartete "Bündnis für Verbraucherbildung" an einer Berliner Schule. Binder weiter:

 

"DIE LINKE fordert den Vorsitzenden des VZBV, Gerd Billen, auf, sich von dem Projekt zu distanzieren. Die Lebensmittel-Industrie ist durch Täuschung und irreführende Werbung maßgeblich für eine zunehmend unausgewogene Ernährung bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich. Promis werben in ihrem Auftrag für Süßigkeiten, von denen die Jüngsten ohnehin zu viel essen. 'Kinderlebensmittel' sind in bunter Aufmachung gezielt mit zu viel Zucker und Fett angereichert. Es ist Aufgabe des Verbraucherschützer, die dreisten Werbelügen der Lebensmittel-Lobby zu bekämpfen anstatt mit ihnen gemeinsam durch die Schulen zu ziehen."