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Traurige Tradition bei den Luftlandetruppen

Pressemitteilung von Paul Schäfer,

Zu den bekannt gewordenen obszönen Vorfällen bei Aufnahmeritualen in der Bundeswehr erklärt der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Paul Schäfer:

Die Fraktion DIE LINKE. fordert eine lückenlose Aufklärung des Verhaltens der Soldaten bei den Unteroffiziersaufnahmefeiern des Fallschirmjäger-Bataillons 263. Sämtliche Beteiligte müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Bundeswehrführung muss ein deutliches Zeichen setzten, dass innerhalb der Bundeswehr ein solches Verhalten, das die Menschenwürde verletzt, nicht hingenommen wird.

In diesem Zusammenhang von Einzelfällen zu sprechen, hieße zuvor Geschehenes zu verharmlosen und zu verdrängen. Zu erinnern ist an den Untersuchungsausschuss Bundeswehr und Rechtsextremismus, der sich Ende der 90er Jahre mit vergleichbaren Vorgängen bei einer Fallschirmjägertruppe befassen musste.

Die Vorfälle im Elite-Bataillon bestätigen vielmehr die Anfälligkeit dieser Truppengattung für einen militaristischen und menschenverachtenden Korpsgeist. Form und Ausprägung variieren, die zugrunde liegende Geisteshaltung bleibt dieselbe.

Mit dem Austausch der Kompanien vom gleichen Standort für den anstehenden Einsatz im Kongo ist es daher nicht getan. Die Spezialkräfte der Bundeswehr - Division Spezielle Operationen, Division Luftbewegliche Operationen und Kommando Spezialkräfte - die auf kriegerische Interventionen ausgerichtet sind, müssen aufgelöst werden.