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Tapferkeitsorden: Moralisches Blendwerk für schmutzige Kriege

Pressemitteilung von Paul Schäfer,

„Die Einführung eines Tapferkeitsordens illustriert, dass sich die Bundeswehr dauerhaft in ihrer Rolle als weltweit agierende Einsatztruppe einrichten will“, kommentiert Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Stiftung eines „Ehrenkreuzes der Bundeswehr für Tapferkeit“ durch Bundespräsident Horst Köhler. Schäfer erklärt weiter:

„Dass die Bundeswehr ihre Soldaten künftig für die Teilnahme an besonders gefährlichen Einsätzen auszeichnen können will, heißt zunächst, dass sie sie auch künftig in besonders gefährliche Einsätze schicken will.

Die Crux dieses Ordens ist: Der Unterschied zwischen couragiertem humanitären Engagement Einzelner und persönlichen Beiträgen zu einer effektiven Kriegsführung, Kollateralschäden eingeschlossen, wird eingeebnet. Die Gefahr, dass persönliche Tapferkeit ausgezeichnet wird - ohne kritische Würdigung der Umstände des Einsatzes - ist übergroß.

DIE LINKE stellt sich dagegen, dass militärische „Großtaten“ besonders gewürdigt werden. Das Schmutzige des Kriegshandwerks darf nicht durch moralisches Blendwerk verdeckt werden.

Die Fraktion DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, dem Tapferkeitsorden eine „Ehrenmedaille der Bundeswehr für Zivilcourage“ zur Seite zu stellen, die für die Verweigerung völkerrechtswidriger oder rechtlich nicht zu verantwortender Einsätze verliehen wird.“