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Tanzend Mauern zum Schwanken bringen

Pressemitteilung von Katrin Werner,

Am heutigen Valentinstag werden Frauen und Mädchen weltweit tanzen und damit symbolisch ihren Widerstand gegen Gewalt an Frauen demonstrieren. Die Tanzaktionen sind Teil der weltweiten Kampagne "One Billion Rising". Dazu erklärt die behindertenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Katrin Werner:

"Ich hoffe sehr, dass auch Frauen und Mädchen mit Behinderungen sich aktiv an den Tanzaktionen beteiligen. Ihnen gegenüber ist die Gewaltquote doppelt so hoch und die Gewalt viel häufiger sexualisiert. Oft geht sie von vertrauten Personen aus. Und noch immer gibt es Mauern des Schweigens und der Straflosigkeit. Hilfe wird verweigert – in Behörden und Einrichtungen, von Vorgesetzten und Verwandten. Deshalb bin ich solidarisch mit allen Frauen und Mädchen, die sich heute tanzend selbst ermutigen und damit die Mauern des Schweigens und der Straflosigkeit zum Schwanken bringen.

Die Betroffenen brauchen wirksame Hilfe und Frauen insgesamt mehr Schutz. Dabei geht es um mehr als ein Hilfetelefon. Die Finanzierung von Frauenhäusern, einschließlich barrierefreier Nutzung und persönlicher Assistenz, muss endlich gesetzlich geregelt werden. Es fehlen verbindliche Leitlinien zum Umgang mit Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Frauenbeauftragte in Werkstätten für behinderte Menschen gehören verpflichtend in die Werkstättenmitwirkungsverordnung. Diese Forderungen von Behinderteninitiativen müssen Teil einer gesetzlichen Regelung werden, die einen Rechtsanspruch auf Schutz und Unterstützung für Opfer häuslicher und sexualisierter Gewalt festschreibt. Auch die EU-Kommission sollte umgehend eine umfassende Strategie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen vorlegen, wie dies vom EU- Parlament mehrfach gefordert wurde."