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Sicher und gesund bis zur Rente arbeiten – dieses Recht ist unteilbar

Pressemitteilung von Jutta Krellmann,

„Gesund arbeiten bis zur Rente statt ausgebrannt und krummgebuckelt, das muss für alle Beschäftigten gelten“, erklärt Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Mitbestimmung und Arbeit, anlässlich des Aktionstags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (auch bekannt als Workers‘ Memorial Day), der wie jedes Jahr am 28. April stattfindet und 1984 von der internationalen Arbeiterorganisation (International Labour Organisation, ILO) ins Leben gerufen wurde. Krellmann weiter:

„Deutschland ist ein reiches Land. Doch auch hierzulande wird mangelnder Gesundheitsschutz bei der Arbeit immer mehr zum Problem. Die vielen Corona-Ausbrüche bei Amazon, Tönnies und Co. haben das offengelegt. Aber auch unabhängig davon ist die Lage dramatisch: Allein auf dem Bau starben letztes Jahr fast hundert Arbeiter. Außerdem brennen immer mehr bei der Arbeit regelrecht aus. Die Zahl der Krankentage aufgrund psychischer Belastungen hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Und als ob das noch nicht genügt, ernten Tausende ausländische Beschäftigte den Spargel auf deutschen Feldern – völlig ohne Sozialversicherungsschutz. Wird jemand beim Ernten krank, schickt man ihn einfach nach Hause. Unfassbar!

Dabei haben Arbeitgeber die Fürsorgepflicht und müssen ihre Beschäftigten schützen. Viele drücken sich darum, weil ihnen niemand auf die Finger schaut. Neoliberale Politiker haben die Aufsichtsbehörden kaputtgespart. Mittlerweile wird ein Betrieb im Schnitt nur noch alle 25 Jahre kontrolliert. Starke Betriebsräte bieten Schutz, aber in neun von zehn Betrieben gibt es keine.

Die Bundesregierung muss menschengerechte Bedingungen für Alle durchsetzen, die in Deutschland arbeiten. Dazu gehören häufigere und bessere Arbeitsschutzkontrollen, wirksame und abschreckende Strafen bei Verstößen und mehr Mitbestimmung durch die Beschäftigten. Gegen psychische Belastungen brauchen wir ein Recht-auf-Abschalten nach Feierabend und eine Anti-Stress-Verordnung.“


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