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Selbsthilfe für Suizid-Prävention stärken

Pressemitteilung von Ilja Seifert,

Zum Welt-Suizid-Präventionstag am 10. September 2006 erklärt der behindertenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Ilja Seifert:

In Deutschland sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, illegale Drogen, Gewalttaten und Aids zusammen: Jährlich nehmen sich über 11.000 Menschen das Leben. Darunter viele Kinder. Aber auch ältere Menschen. Häufig empfinden sie sich als überflüssig, abgeschoben, wollen Angehörigen nicht zur „Last“ fallen.

Gründe, am Leben zu zweifeln, sind vielfältig: Einsamkeit, gefühltes Versagen im Leistungsdruck, Krankheit, Mobbing, Liebeskummer, generelle Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit. Wenn Zweifel in tiefe Verzweifelung umschlägt, ist Hilfe dringend geboten. In erster Linie Anerkennung und einfühlsames Verständnis.

Hinterbliebene - Eltern, Geschwister, Kinder, Lebenspartner, Freunde, Kollegen - verarbeiten diese Tragödie oft nur schwer. Häufig vermischen sich Schmerz und Schuldgefühl. Erschwerend kommt hinzu, dass die Umwelt oft sehr unsensibel auf diese Nachricht reagiert.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet Suizide als „vorzeitige und verhinderbare Todesfälle“. Deshalb rief sie den 10. September zum Welt-Suizid-Präventionstag aus, der diesmal unter dem Motto „Mit Verständnis, neue Hoffnung“ steht.
Selbsthilfeorganisationen wie der Verein Angehörige um Suizid (AGUS) müssen sich mühsam mit Spenden über Wasser halten. Das ist nicht akzeptabel.

Die Linksfraktion will Prävention, Palliativmedizin und Selbsthilfe - auch in diesem Bereich - aufwerten.
Wenn jemand am Leben verzweifelt, ist das nicht nur eine individuelle Tragik, sondern ein Hilferuf. Anklage und Aufforderung zum Handeln. Die Linke tut das, indem sie diejenigen stärkt, die sich um Prävention bemühen und die Selbsthilfeorganisationen der Angehörigen unterstützt.