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Schröder ignoriert Defizite bei Kinderbetreuung

Pressemitteilung von Diana Golze,

"Die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes über den Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren belegen das Scheitern des Ausbaus in den westdeutschen Bundesländern auf traurig eindrucksvolle Weise. Ministerin Schröder nutzt in ihrer Ignoranz der Tatsachen auch diese Erkenntnisse nicht, um endlich zu handeln", kommentiert Diana Golze, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, den heute veröffentlichten Bericht des Statistischen Bundesamts. Golze weiter:

"Die neuen Zahlen zeigen zum wiederholten Male die altbekannten Defizite beim Betreuungsausbau auf. Der Rechtsanspruch auf eine am Bedarf der Kinder und Eltern orientierte Kindertagesbetreuung ab August 2013 wird in weiten Teilen nicht umgesetzt werden können. In Flächenländern wie Nordrhein-Westfalen steht derzeit nicht einmal für jedes sechste Kind unter drei Jahren ein Platz zur Verfügung. Die Plätze müssten dort binnen 18 Monaten mehr als verdoppelt werden, das sind über 70.000, um die von der Bundesregierung angestrebte Betreuungsquote von 35 Prozent zu erreichen. Viele Kommunen können den erforderlichen massiven Ausbau finanziell nicht stemmen und dauerhaft tragen. Dies will Frau Schröder einfach nicht wahrhaben. Stattdessen unterstellt sie den Ländern und Kommunen Unwilligkeit, ihren Beitrag zu erbringen. Der Ausbau wird nur gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Keinesfalls darf die Schaffung von Kitaplätzen auf Kosten der Qualität der Betreuung gehen.

DIE LINKE fordert mehr finanzielle Unterstützung für die Kommunen zum Ausbau von Betreuungsplätzen sowie ein Programm zur Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, damit der Ausbau der Kinderbetreuung nicht am Personal scheitert. Zudem brauchen wir ein Gesamtkonzept für ein gleichwertiges frühkindliches Bildungs- und Betreuungsangebot in allen Teilen der Bundesrepublik. Sonst stehen wir spätestens 2013, wenn der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung bundesweit gilt, vor massiven Problemen. Der Bund hat diesen Rechtsanspruch geschaffen, nun muss er entsprechend handeln – und zwar schnell."