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Schluss mit Studiengebühren

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

„Der leichte Anstieg der Studienanfängerinnen und -anfänger ist kein Grund zur Entwarnung“, so Nele Hirsch zu den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Studienanfängerinnen und Studienanfänger im Wintersemester 2007/2008. Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE erklärt:

Trotz des Anstiegs der Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger mit Studienberechtigung fanden nur 4 Prozent mehr Studierende den Weg an die Hochschulen. Dieser Anstieg reicht noch nicht einmal aus, um das Niveau von vor zwei Jahren wieder zu erreichen. An der sozialen Ungleichheit beim Hochschulzugang hat sich nicht das Geringste verändert. Dies ist ein Armutszeugnis für die deutsche Bildungspolitik. DIE LINKE fordert eine umfassende soziale Öffnung der Hochschulen.

Bundesländer schrecken Studieninteressierte durch die Einführung allgemeiner Studiengebühren von der Aufnahme eines Studiums ab. Damit muss endlich Schluss sein. Die vom Bund angestoßenen Studienkredite der KfW-Bankengruppe zur Abfederung der erheblich gestiegenen Kosten eines Studiums sind keine Lösung, sondern treiben viele in eine Verschuldungsfalle. Es ist ungerecht, dass Studierende aus einkommensschwachen Haushalten nach ihrem Studium vor einem immensen Schuldenberg stehen. DIE LINKE fordert, das BAföG endlich grundsätzlich zu reformieren und in einem ersten Schritt automatisch an die steigenden Lebenshaltungskosten anzupassen.

Auch der von der Bundesregierung initiierte Hochschulpakt ist nicht ausreichend. Es ist unerlässlich, dass sobald wie möglich die Initiative zu einem zweiten Hochschulpakt ergriffen wird, um die Studienplatzkapazitäten auszubauen und die Qualität im Studium zu verbessern.

Um soziale Ungleichheit beim Hochschulzugang abzubauen, muss außerdem schon weit vor dem Studienbeginn angesetzt werden. Nur wenn das gegliederte und sozial ungerechte Schulsystem endlich durch eine integrative Gemeinschaftsschule ersetzt wird, kann es gelingen, mehr junge Menschen bis zum Abitur zu führen. DIE LINKE fordert außerdem die Einführung eines umfassenden Schüler-BAföGs. Nur so kann verhindert werden, dass junge Menschen nicht vor der Entscheidung zwischen einer ausfinanzierten Form der betrieblichen Ausbildung oder eines weiteren Schulbesuchs stehen.