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Saisonbeschäftigung muss verstetigt werden

Pressemitteilung von Kirsten Tackmann,

Zur Vorlage einer neuen "Arbeitshilfe Saisonbeschäftigung" der Bundesagentur für Arbeit und zur Einbringung eines Antrages der Fraktion DIE LINKE. zur Förderung von Arbeitgeberzusammenschlüssen zur Stärkung ländlicher Räume (16/4806) erklärt die agrarpolitische Sprecherin, Kirsten Tackmann:

Saisonbeschäftigung hat immer zwei Haken, egal ob sie von einheimischen oder anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erledigt wird. Erstens sind die niedrigen Stundenlöhne der schweren körperlichen Arbeit und den schwierigen Arbeitsbedingungen nicht angemessen. Zweitens bietet sie durch die zeitliche Befristung keine existenzsichernde Zukunftsperspektive. Das erste Problem kann durch einen gesetzlichen Mindestlohn gelöst werden. Zur Lösung des zweiten Problems kann der von der LINKEN. vorgelegte Antrag zur Förderung von Arbeitgeberzusammenschlüssen beitragen.

Ziel ist, Saisonbeschäftigung zu verstetigen. Nicht einen Monat Erdbeeren ernten und dann elf Monate arbeitslos sein, sondern zwölf Monate einen stetigen Wechsel von Spargel- über Erdbeerernte und Weinlese bis zu Holzernte sind der Ansatz der Arbeitgeberzusammenschlüsse, wie sie in Frankreich bereits existieren. Unsere zentrale Forderung an die Bundesregierung ist die Schaffung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Förderung entsprechender Projekte.

Von konservativer und liberaler Seite wird die Eckpunkteregelung zur Saisonbeschäftigung in der Landwirtschaft schon seit Monaten kritisiert: Demnach seien Tonnen von nicht geerntetem und verfaultem Gemüse die Folge. Und das nur, so die Opposition, weil anscheinend in einigen Regionen nicht einmal die geforderten 10 Prozent einheimischer Arbeitskräfte zur Verfügung stünden.

Die neue "Arbeitshilfe Saisonbeschäftigung" der Bundesagentur für Arbeit will dem nun entgegen wirken und Ausnahmesituationen stärker als im letzten Jahr zulassen. Das ist zu kurz gedacht und löst die Grundprobleme nicht, nicht bei den Betrieben und schon gar nicht bei den Erntehelferinnen und Erntehelfer.