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Rürups Kaffeefahrt zum großen Geld

Pressemitteilung von Klaus Ernst,

"Der Wechsel von Bert Rürup zum Versicherungskonzern AWD ist an Schamlosigkeit kaum noch zu überbieten", kritisiert Klaus Ernst den angekündigten Wechsel des Vorsitzenden des Sachverständigenrates der Bundesregierung zum privaten Finanzkonzern. "Erst hat Rürup der Bundesregierung das Drehbuch für die Zerschlagung der gesetzlichen Rente geschrieben, nach dem Millionen in die Arme der Versicherungskonzerne getrieben wurden. Nun kassiert er dafür das ganz große Geld. Letztlich finanzieren diejenigen, die private Altersvorsorgeversicherungen abschließen, mit den dabei gezahlten Provisionen nun das Millionengehalt desjenigen, der ihnen die Verträge aufgeschwatzt hat. Das ist nichts anderes als jener Betrug, der bei Kaffeefahrten gang und gebe ist." Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Verbraucherschützer wie die Bremer Verbraucherzentrale zweifeln schon lange am Nutzen der Riesterrente für die Versicherten. Umso mehr lohnt sie sich für die Versicherungsindustrie und deren Makler. Erhellend ist auch, von welchen Sachverständigen sich die Bundesregierung in Fragen der Rentenpolitik beraten lässt. Eigentlich müsste es doch auch ihr langsam peinlich sein, dass sie den Maklern der Versicherungswirtschaft seit Jahren die Axt in die Hände legt, mit der diese die Gesetzliche Rentenversicherung zerlegen. Man darf gespannt sein, wer der nächste Kriegsgewinnler im vermeintlichen Kampf gegen die Altersarmut sein wird.

Im Fall von AWD kommt noch hinzu, dass der angeblich unabhängige Finanzoptimierer den Abschluss einer Riester- oder Rüruprente bei der Swiss Life empfiehlt, die inzwischen Mehrheitsaktionär bei AWD ist. AWD finanziert zudem große Werbekampagnen für die Riesterrente und gibt Rürup Gelegenheit, auf Veranstaltungen die angeblichen Vorteile des AWD/Swiss Life-Produkts zu erläutern. Wenn man dann noch neueste Berechnungen zeigen, dass man 91 Jahre und älter werden muss, um überhaupt die versprochene Rendite bei der Riesterrente zu erreichen, wird klar, was da getrieben wird: Gnadenlose Abzocke. Optimiert werden dabei nur die Finanzen der Versicherungskonzerne. Und nun auch direkt die von Bert Rürup."