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Nützlichkeitslogik in der Zuwanderungspolitik ist menschenverachtend

Pressemitteilung von Sevim Dagdelen,

„Das Nützlichkeitsprinzip, das die Menschen in „Nützliche“ und „Unnütze“ sortiert, ist hier die leitende Maxime“, so Sevim Dagdelen zu dem heutigen Kabinettsbeschluss, die Zuwanderungsbedingungen für hochqualifizierte Fachkräfte zu senken. Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE erklärt weiter:

„Um in die Bundesrepublik einwandern zu können, muss man derzeit Basketball-Profi oder hochqualifizierter Akademiker sein, der bereit ist, zu unterdurchschnittlichen Löhnen zu arbeiten. Allen anderen bleiben die Türen verschlossen. Nur wer den Interessen der deutschen Wirtschaft und Nation nützt, ist willkommen.

Wer sich im Interesse des Standorts Deutschland im Ausland händeringend auf die Suche nach Fachkräften begibt, muss sich fragen lassen, warum der angebliche Fachkräftemangel vorliegt. Jahrzehnte lang hat sich die Wirtschaft verweigert, auszubilden, fortzubilden und Menschen weiter zu qualifizieren. Es entspricht der Profitlogik des Kapitals, zur Ausbeutung Fachkräfte aus dem Ausland zu rufen, was zugleich dem Lohndumping im Inland dient. Was wir in der Bundesrepublik dringend brauchen, ist eine Perspektive für Tausende von Jugendlichen auf Ausbildungsplatzsuche, für qualifizierte arbeitslose Ingenieurinnen und Ingenieure, für Flüchtlinge mit Arbeitsverboten und für Akademikerinnen und Akademiker mit Migrationshintergrund, deren Abschlüsse nicht anerkannt werden.

Ich fordere die Bundesregierung auf, eine umlagenfinanzierte Ausbildung einzuführen, Studiengebühren abzuschaffen, Fortbildungsmaßnahmen für arbeitslose Akademikerinnen und Akademiker anzubieten, ausländische Bildungsabschlüsse anzuerkennen und die Arbeitsverbote für Flüchtlinge aufzuheben.“