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Nicht realisierte Kinderwünsche sind Antwort auf elternfeindliche Politik

Pressemitteilung von Jörn Wunderlich,

Jörn Wunderlich, familienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE., erklärt zur Vorlage des 7. Familienberichts:

Ich wundere mich nicht über über einige Befunde des Berichts, wohl aber darüber, dass die rückgängigen Kinderwünsche noch Erstaunen hervorrufen. Elternschelte hilft nicht weiter. Wenn junge Menschen heute immer öfter ohne Kinder bleiben, dann tun sie das nicht freiwillig. Sie geben damit die Antwort auf eine Familienpolitik ohne soziales Augenmaß. Viele aus der jetzigen und der kommenden Elterngeneration haben keine Kinder, obwohl sie sich ein Zusammenleben mit Kindern wünschen. Doch die Politik befördert solche Wünsche nicht, sondern hat Deutschland zu einem Land gemacht, wo Kinder zum Armutsrisiko Nr. 1 geworden sind.

Potenzielle Eltern interessieren sich weder für die Gebärpropaganda der Familienministerin noch für die Sonntagsreden über die kinder- und familienfreundliche Gesellschaft. Sie erleben eine konkrete Politik, die eltern- und kinderfeindlich ist. Das jetzt von der Regierung geplante Elterngeld ist ein gutes Beispiel dafür. In weniger als 9 Monaten soll es in Kraft treten. Aber wer jetzt ein Kind erwartet, weiß heute noch gar nicht, was ab Januar für Leistungen ausgezahlt werden, weil die Regierung immer noch kein Konzept vorgelegt hat.

Und ganz nebenbei sollen wieder einmal Einkommensschwache zu Opfern der Reform werden. Das von der Ministerin bislang genannte Mindestelterngeld von 300 Euro hat ja gerade einmal die Höhe des jetzigen Erziehungsgeldes. Und es wird nur noch 12 statt bisher bis zu 24 Monate gezahlt. Eltern ohne hohes Einkommen dürfen von dieser Regierung also erst einmal keine Förderung erwarten, sondern eine Streichung von 50 Prozent ihrer Ansprüche.

Das nenne ich einen Skandal erster Güte. Ich fordere die Regierung auf, diese soziale Schieflage schnellstens zu korrigieren.