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Nach dem Hilfsangebot der Opel-Händler sind nun die Länder gefragt

Pressemitteilung von Bodo Ramelow,

"Ich begrüße das deutliche Signal aller Opel-Händler, sich mit 400 Millionen Euro an der Rettung der Opel-Standorte zu beteiligen und damit 20 Prozent der Anteile der zukünftig selbständigen Opel-Gruppe zu zeichnen", erklärt Bodo Ramelow. "Das ist auch eine Aufforderung an die Politik, endlich zu handeln, statt weiter auf die Zahlungsunfähigkeit von Opel zu warten oder einer Marktbereinigung durch Insolvenz das Wort zu reden. Ob allerdings die Ernennung des sattsam bekannten Job-Killers Roland Berger zum Opel-Beauftragten der Bundesregierung den Opelanern Hilfe verspricht, muss stark bezweifelt werden", so der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Ramelow weiter:

"Ziel muss es jetzt sein, die Loslösung der Opel-Werke aus dem General Motors-Verbund voranzutreiben, damit aus der Marke Opel eine europäische Firma Opel entstehen kann. Ein erster seriöser Käufer hat heute seinen Hut in den Ring geworfen. Nun kommt es darauf an, dass die Bundesregierung gemeinsam mit den vier betroffenen Bundesländern handelt. Deren Ministerpräsidenten sind gefordert, schnellstmöglich ein gemeinsames Kaufkonsortium zu bilden, einen Kaufpreis zusammenzustellen und damit eine Kaufoption bei General Motors in Amerika verbindlich zu hinterlegen. Die heutige finanzielle Zusage der Opel-Händler kann dabei als Aktivposten eingeplant werden.

Als nächsten Schritt schlage ich vor, dass die Landesregierungen auf die Automobilzulieferer zuzugehen und sie in das Konsortium der Eigentümer einzuladen. Weiterhin sind die IG Metall und die Opel-Betriebsräte einzubeziehen, die im Rahmen einer Mitarbeiterbeteiligung in das Konsortium aufgenommen werden können. Damit hätte die zukünftige Opel-Gruppe eine breite finanzielle Basis. Die Bundesregierung könnte dem Konsortium hilfreich zur Seite stehen, indem sie mit den Regierungen Spaniens, Belgiens und Großbritanniens eine Verabredung darüber trifft, ob oder wie Opel-Anteile von diesen Ländern gezeichnet werden.

Opel muss zu einer europäischen Produktionsfirma weiterentwickelt werden, die nach einer sauberen Trennung vom Mutterkonzern über eine strategische Partnerschaft mit General Motors reden kann."