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Kritische Wissenschaft stärken

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Auf gemeinsame Einladung von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und Bildungsministerin Annette Schavan wird heute im Haus der Wirtschaft in Berlin über „Arbeitsmarktkompetenzen der Studierenden“ diskutiert. Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, erklärt dazu:

Die Arbeitgeber haben vielfach unter Beweis gestellt, dass sie nicht an einer besseren Qualität der Bildung interessiert sind. Wer immer wieder für die Senkung von Spitzensteuersätzen und Unternehmenssteuern trommelt und auf diese Weise die öffentlichen Kassen weiter ausbluten lässt, ist kein glaubwürdiger Ansprechpartner für die Weiterentwicklung des Bildungswesens.

Wenn Schavan dennoch gemeinsam mit den Arbeitgebern zu einer Diskussion über „Arbeitsmarktkompetenzen der Studierenden“ einlädt, wird daran nicht nur offensichtlich, welche Interessen sie bei ihrer Politik vorrangig vertritt. Es ist von vornherein klar, welche Maßnahmen in solch einem Bündnis entwickelt werden: Es geht nicht darum Studierenden ein umfassendes Bildungsverständnis zu vermitteln, sondern allein um die Gewährleistung von Beschäftigungsfähigkeit. Absolventen sollen nach dem Willen der Arbeitgeber und des Bildungsministeriums nicht lernen, sich eigenständig in die Gesellschaft und Arbeitswelt einzubringen, sondern sich nahtlos und unkritisch in die Gesellschaft einzupassen.

DIE LINKE hält das für den falschen Weg. Wir streiten für Hochschulen, in denen Studierende lernen, sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander zu setzen und die auf eine selbstbestimmte Rolle in der Gesellschaft vorbereitet werden. Falsch ist es deshalb, kritische Wissenschaften immer weiter zusammenzukürzen, Denkfreiräume durch einen starren Studienverlauf einzuschränken, den Zugang in den Master zu begrenzen und demokratische Strukturen an den Hochschulen auszuhebeln.

Mit der Gründung des Studierendenverbandes DIE LINKE.SDS ist ein erster Schritt getan, um Widerstand gegen solche Vorhaben zu mobilisieren.