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Kindesmissbrauch vermeiden durch frühkindliche Betreuung

Pressemitteilung von Oskar Lafontaine,

Das von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen angekündigte "Frühwarnsystem" zum Vermeidung der Verwahrlosung von Kindern stößt bei Oskar Lafontaine, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, auf Kritik: "Die Vorschläge der Ministerin sind völlig unzureichend. Zehn Millionen Euro Bundeshilfe genügen keinesfalls, um dieses gravierende Problem zu lösen."

Um Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch von Kindern nachhaltig zu bekämpfen, schlägt Lafontaine die Einrichtung von Familienberatungszentren in jeder Gemeinde vor. Dort sollten Frauenärzte jede festgestellte Schwangerschaft melden, damit entsprechend ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die zukünftigen Eltern schon während der Schwangerschaft informieren und Kurse anbieten können.

Nach der Geburt eines Kindes sollten Mitarbeiter der Beratungsstellen die Familien regelmäßig besuchen - bis zum 3. Lebensjahr vierteljährlich, bis zum 6. halbjährlich - um anstehende Fragen und Probleme zu erörtern. Die Betreuung dürfe nicht erst nach einer Misshandlung einsetzen, sondern müsste präventiv wirken, so Lafontaine.

Dabei sollten die Familienberatungszentren eng mit Gynäkologen, Hebammen, Kinderärzten und Erzieher zusammenarbeiten, um einen guten Eindruck über Gesundheit und Wohlbefinden des Kindes zu bekommen. Lafontaine: "Nur eine umfassende Betreuung von Familien, wie sie etwa in Finnland schon durchgeführt wird, bietet die Gewähr, Misshandlung und Verwahrlosung wirkungsvoll zu bekämpfen."