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Kinderarmut verharrt auf zu hohem Niveau

Pressemitteilung von Norbert Müller,

"Kinderarmut bleibt ein sozialpolitisches Hauptproblem in Deutschland. Bedeutsam sind bei der Betrachtung der Zahlen die regionalen Unterschiede und Trends", kommentiert Norbert Müller, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) zu den Ergebnissen des Mikrozensus 2014. Müller weiter:

"Die Ergebnisse der Studie zeigen insgesamt keine nennenswerten Erfolge im Kampf gegen Kinderarmut in Deutschland. Die Kinderarmut verharrt nach wie vor auf einem viel zu hohen Niveau bei leicht unterschiedlichen Tendenzen. Sowohl die traditionelle innerdeutsche Ost-West-Armutsgrenze als auch der Gegensatz zwischen armen urbanen und reichen ländlichen Regionen ist massiv aufgebrochen. Wir beobachten eine dramatische Armutszunahme in Nordrhein-Westfahlen, Rheinlad-Pfalz und dem Saarland. Vor dem Hintergrund des Ziels gleichwertiger Lebensverhältnisse ist es nicht hinnehmbar, wenn beispielsweise in der Oberpfalz 9,6 Prozent der Kinder arm sind und in Bremen 33,1 Prozent. Solche regionalen Verwerfungen stehen im klaren Widerspruch zum Grundgesetz.

Die Bundesregierung muss endlich handeln. DIE LINKE fordert deshalb den Umbau des Solidaritätsfonds ab 2019 zu einem Fonds für strukturschwache Regionen, um die regionalen Verwerfungen strukturell reduzieren zu können. Um Kinderarmut effektiv zu begegnen, ist es notwendig, den Mindestlohn ohne Ausnahmen auf zehn Euro anzuheben, die Ausgaben in der Sozial- und Bildungsinfrastruktur sowie der Kinder- und Jugendhilfe zu erhöhen und die monetären Sicherungsleistungen auf ein armutsfestes Niveau anzuheben."