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Katholische Kirche muss Aufklärung ergebnissoffen und aufrichtig betreiben

Pressemitteilung von Raju Sharma,

"Ich begrüße die Forschungsprojekte zur Aufarbeitung der Fälle von sexuellem Missbrauch, die die Bischofskonferenz heute vorgestellt hat. Die katholische Kirche geht damit einen wichtigen und überfälligen Schritt zu einer grundlegenden Aufarbeitung der Fälle von sexualisierter Gewalt in den eigenen Reihen", erklärt Raju Sharma. Befremdlich findet der religionspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE jedoch Äußerungen des mit einem Forschungsauftrag ausgestatteten Kriminologen Christian Pfeiffer, sexueller Missbrauch sei unter katholischen Priestern nicht weiter verbreitet als in der Gesamtbevölkerung. Sharma:

"Wenn Pfeiffer schon vor Beginn seiner Forschungen weiß, was am Ende dabei herauskommt, stellt sich die Frage nach dem Sinn des Forschungsauftrags. Die Deutsche Bischofskonferenz sollte bei der notwendigen Aufarbeitung der Fälle von sexualisierter Gewalt ergebnisoffen vorgehen und jeden Anschein einer Relativierung vermeiden. Die Kirche hat eine besondere Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen, die sich in ihrer Obhut befinden. Statistische Tricks und Zahlenspielereien sind hier das absolut falsche Signal.

Es geht aber nicht allein um die Aufklärung der Fälle sexualisierter Gewalt, sondern auch um die Frage einer angemessenen Entschädigung für die Opfer. In Österreich sind Entschädigungen bis zu einer Höhe von 25.000 Euro vorgesehen, die Deutsche Bischofskonferenz geht von maximal 5.000 Euro aus. Zu einer ernstgemeinten Buße gehört jedoch auch, die Opfer nicht mit Brosamen abzuspeisen."