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Haltlose Kritik von Ex-Landesminister Prof. Pfeiffer - Schluss mit der Schwächung der offenen Kinder- und Jugendarbeit!

Pressemitteilung von Diana Golze,

Zur öffentlichen Debatte um die pauschale Abwertung der offenen Kinder- und Jugendarbeit durch den bekannten Kriminologen und ehemaligen Justizminister Niedersachsens Prof. Christian Pfeiffer, erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag, Diana Golze:

Wer so drastische Urteile wie Prof. Pfeiffer fällt, muss sich die Frage nach der empirischen Basis seiner Behauptungen gefallen lassen. Der aktuelle Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung jedenfalls kommt zu einer gegenteiligen Auffassung. Der Bericht würdigt nämlich ausdrücklich Auftrag und Wert der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Hätte Prof. Pfeiffer auf bestehende Defizite in der Praxis hingewiesen, könnte ihm Recht gegeben werden. Aber die Art und Weise, in der er Tausende von ehren- und hauptamtlichen Kräften als nutzlose Verschwender öffentlicher Mittel diskreditiert, ist zynisch. Darüber hinaus bleiben in seiner Kritik die Ursachen für offenkundige Defizite unbenannt. So blendet er die jahrelange Auszehrung der Angebotslandschaft durch ständige Kürzungen bei Ländern und Kommunen aus. Er schweigt darüber, dass verlässliche Förderstrukturen immer öfter durch schnell aufgelegte und kurzatmige Sonderförderprogramme abgelöst werden.

Ich empfehle Herrn Pfeiffer, sich zum Beispiel mit Aktivisten auseinandersetzen, die für dieses Jahr Projekte gegen Rechtsextremismus und zur Stärkung der Zivilgesellschaft im Rahmen der Bundesprogramme "CIVITAS" und "entimon" beantragt haben, und die derzeit auf einen Bescheid warten müssen, weil es noch keinen beschlossenen Bundeshaushalt gibt.

Prof. Pfeiffers Äußerungen sind hoffentlich nicht der vermeintlich wissenschaftlich begründete Auftakt einer Kampagne gegen die offene Kinder- und Jugendarbeit. Wir brauchen gerade in diesem Bereich Initiativen, um die durch den umfassenden Sozialabbau entstandenen Lücken zu schließen.

Wir brauchen eine verantwortungsvolle Jugendpolitik, die gezielt in die Verbesserung vorhandener Strukturen investiert und nicht weitere Kürzungen empfiehlt und umsetzt.