Zum Hauptinhalt springen

Griechenland braucht Unterstützung für die ankommenden Flüchtlinge

Pressemitteilung von Heike Hänsel,

"Die Bundesregierung und die Mitgliedsstaaten der EU müssen sich umgehend solidarisch an der Versorgung und am Weitertransport der Flüchtlinge in Griechenland beteiligen", fordert die entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Heike Hänsel, angesichts der aktuellen Situation von Flüchtlingen auf den griechischen Inseln. Die Abgeordnete hat sich selbst gerade erst einige Tage auf Lesbos aufgehalten, um die Situation vor Ort beurteilen zu können. Hänsel weiter:

"Die Situation für die völlig erschöpften Menschen, die aus den Kriegsgebieten Syriens, Iraks und Afghanistans nach Europa flüchten, ist menschenunwürdig. Es fehlt an allem für die Versorgung der Flüchtlinge. Vor allem für junge Frauen und Familien mit Kindern ist die Unterbringung in den Lagern unter freiem Himmel, oft ohne ausreichend Schatten und bei bis zu 40 Grad Hitze, völlig inakzeptabel. Wir selbst haben die letzten Tage Familien, die im Hafen Mytilene auf die nächsten Schiffe warten, mit Wasser und Essen versorgt und in den Flüchtlingscamps Kara Tepe und Moria, Milchpulver und Wasser verteilt, da die Situation etlicher Babys und Kleinkinder äußerst prekär war. Jeden Tag erreichen mittlerweile fast tausend neue Flüchtlinge – mit Booten aus der Türkei kommend – die Insel Lesbos. Die Kommunen von Mytilene und Molivos sind finanziell überfordert. Aufgrund der rigiden Austeritätspolitik der EU fehlt es an Geld und Personal in der Verwaltung und der Hafenpolizei zur Koordination der Registrierung und humanitären Versorgung. Es haben sich etliche private Unterstützergruppen gebildet, die versuchen, eine Erstversorgung zu organisieren. Das reicht aber bei weitem nicht aus. Für August und September befürchten die Behörden von Mytilene eine Zuspitzung der Situation, da die Plätze auf den Fähren nach Athen völlig ausgebucht sind und ein Weitertransport der Flüchtlinge nicht möglich ist.

Dringend benötigt werden deshalb vor allem mehr Schiffe für die Fahrt nach Athen. Die Bundesregierung muss sich bereit erklären, ein größeres Kontingent an Kriegsflüchtlingen, die in Griechenland anlanden, aufzunehmen. Die EU muss ihre Abschottungspolitik beenden. Wir benötigen dringend legale Zugangswege, damit die gefährlichen Überseefahrten endlich ein Ende haben."