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Gebäude-Energiepass ist Mogelpackung

Pressemitteilung von Hans-Kurt Hill,

Zum Kabinettsbeschluss der Bundesregierung über die Einführung eines Energieausweises für Gebäude erklärt Hans-Kurt Hill, energiepolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.:

Der von der Merkel-Regierung vorgelegte Energiepass ist Augenwischerei. Die heute beschlossene Verordnung ist ein Kniefall vor der Immobilien-Lobby und verführt zum Missbrauch und nicht zum Klimaschutz. Wie viel Energie ein Gebäude tatsächlich verbraucht, werden Wohnungsnutzer auch in Zukunft nicht wissen. Wesentliche Beiträge zum Klimaschutz sind deshalb nicht zu erwarten.

Das Papier der Bundesregierung lässt den meisten Gebäude-Eignern die Wahl zwischen dem Bedarfsausweis und einem Verbrauchs-Energiepass. Wird nur der Verbrauch der letzten drei Jahre angegeben, sagt das nichts über das Gebäude aus, sondern nur über das Verhalten der Vormieter. Der Energieverbrauch kann je nach Nutzerverhalten um 50 Prozent schwanken.

Ein Energiepass für Gebäude jedoch muss den Mietern helfen, kostspielige Wohnungen von denen mit guter Wärmedämmung und sparsamer Heizung zu unterscheiden. DIE LINKE. fordert deshalb einen so genannten Bedarfs-Energiepass, der den Energiebedarf eines Hauses vergleichbar darstellt. Dabei werden verwendete Baustoffe und Heizungstechniken auf fachlichen Grundlagen bewertet. Gleichzeitig müssen Defizite bei der Wärmesanierung angezeigt und Vorschläge zur Energieeinsparung gemacht werden.