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Ein anderer Protest ist möglich: Lebendig, kräftig und schärfer

Pressemitteilung von Bodo Ramelow,

Zum Abschluss des Evangelischen Kirchentages in Köln erklärt der stellvertretende Vorsitzende und religionspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Bodo Ramelow:

Das Motto des Kirchentages lautete „Lebendig, kräftig und schärfer“. Ich hatte den Eindruck, dass dieses Motto in den fünf Tagen in Köln gelebt wurde. Der Kirchentag war lebendig, denn es war eine Vielzahl junger Menschen zu Gast und der Kirchentag war kräftig, denn es gab über 3000 Veranstaltungen und über 100 000 Dauerbesucher.

Für mich war der Kirchentag aber auch schärfer. Er war schärfer in der Kritik an der unakzeptablen Zurückhaltung der G8 bezüglich Klimaschutz und Armutsbekämpfung und zwar in doppelter Hinsicht:

Einerseits war auf dem Kirchentag scharf getrennt zwischen eindeutig friedlichen und mit Gewalt unklar umgehenden Demonstranten, denn es gab einfach niemand, der Gewalt als Mittel des Protests toleriert oder gar gerechtfertigt hätte.

Und andererseits konnte man auf dem Kirchentag auch „die andere Seite“ schärfer sehen, denn die Polizei fand nicht nur mit dicken Helmen und in Hubschraubern statt, sondern die Beamten waren als ganz normale Menschen zu erkennen und jederzeit freundlicher Ansprechpartner.

Die Konsequenz aus Rostock muss lauten: Ein anderer Protest ist nötig und möglich. In Köln wurde gezeigt, wie er im positivsten Sinne schärfer sein kann. Aber von allen ist klar formuliert worden: Eine gerechtere Welt ist nötig!