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DGB-Befragung zu Urlaubsverzicht - Nahles muss reagieren

Pressemitteilung von Jutta Krellmann,

"Wenn Beschäftigte aus Angst, ihren Job zu verlieren, auf ihren Urlaub verzichten, dann muss die Bundesregierung aktiv werden", kommentiert Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die Ergebnisse einer DGB-Studie zum Urlaubsverhalten von Beschäftigten. Krellmann weiter:

"Mehr als ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten verzichten auf Teile ihres Urlaubs: Je länger die Wochenarbeitszeit, desto höher der Urlaubsverzicht. Spitzenreiter sind wieder einmal die Reinigungs- und Bauberufe. Jene Niedriglohnbranchen also, wo viele von ihrem Gehalt sowieso nicht leben können. Das sind die knallharten Fakten, auf die Bundesarbeitsministerin Nahles jetzt reagieren muss. Noch deutlicher wird das bei der Frage der Arbeitszeit: Denn je mehr Überstunden geleistet werden, desto mehr wird auf Urlaub verzichtet. Auch Beschäftigte, die ständig erreichbar sein müssen, öfter unbezahlte Arbeit für den Betrieb leisten oder wenig Einfluss auf den Ausgleich ihrer Überstunden besitzen, verzichten auf ihren Erholungsurlaub. Arbeiten bis zum Umfallen ist nicht im Sinne der Beschäftigten. Anstatt also über noch mehr Flexibilisierung bei der Arbeitszeit nachzudenken, müsste Frau Nahles endlich den Schutz der Besch äftigten ins Zentrum ihres Masterplans stellen. Arbeitnehmerschutz wird nicht durch mehr Arbeitsverdichtung und mehr Entgrenzung erreicht. Wer das nicht kapiert, ist offenbar selbst urlaubsreif.

DIE LINKE fordert bei der Arbeitszeitgestaltung ein grundlegendes Umdenken und setzt sich als Startsignal für eine Reduzierung der zulässigen wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 auf 40 Stunden die Woche ein. Zusätzlich müssen dringend Maßnahmen zur Reduzierung von Arbeitsverdichtung und Entgrenzung vorgenommen werden. Das impliziert zum einen erzwingbare Mitbestimmungsrechte für Betriebs- und Personalräte und zum anderen die Umsetzung gewerkschaftlicher Forderungen wie das Recht auf Ruhe oder eine wirksame Anti-Stressverordnung."