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Des Kaisers neue Kleider – das Humboldtforum feiert Richtfest

Pressemitteilung von Sigrid Hupach,

"Gefeiert wird heute in Berlins Mitte eine repräsentative Hülle. DIE LINKE hält den historisierenden Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses nach wie vor für falsch. Verteidigt haben wir das Humboldtforum als Ort der Begegnung und des Austausches. Diese einmalige Chance eines zeitgemäßen, innovativ gestalteten Museums für die Bürgerinnen und Bürger Berlins und Gäste aus aller Welt wird bis heute aber allein rhetorisch von der Bundesregierung genutzt", erklärt Sigrid Hupach, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. "Statt eines überzeugenden inhaltlichen Konzepts gibt es nun eine Gründungsintendanz und jede Menge euphorisierte Metaphorik der Superlative, wie 'ambitioniertestes kulturpolitisches Projekt Deutschlands', 'einzigartiges Schatzhaus der Kulturen', 'Jahrhundertbau' oder 'größte Kulturbaustelle Europas'." Hupach weiter:





"Offen bleibt neben dem Inhalt auch die zukünftige Finanzierung. Wer zahlt für die Bespielung der riesigen Veranstaltungsflächen und wer soll sie nutzen? Bis heute weiß niemand, wie sich das Jahresbudget gestalten und wie sich die erhebliche Summe von rund 55 Millionen Euro Betriebskosten im Etat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz niederschlagen wird. Keine Lösung gibt es für den Geburtsfehler des Humboldtforums, die Frage, wie man im Humboldtforum die Sammlungen gerade des Ethnologischen Museums unterbringen will. Statt neuartige Ausstellungskonzeptionen verwirklichen zu können, muss das Ethnologische Museum erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Für Depoträume oder Restaurierungswerkstätten ist weder Platz noch Geld eingeplant. Der Bund sollte sich hier nicht nur im Licht einiger besonders beeindruckender Objekte sonnen, sondern Verantwortung für die gesamten Sammlungsbestände tragen – auch für die, die in Dahlem verbleiben."