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Betreuungsgeldstatistik belegt Defizit beim Kitaausbau

Pressemitteilung von Diana Golze,

"Hoffentlich hat Familienministerin Manuela Schwesig den Warnschuss gehört. Das Betreuungsgeld wird zum einen fast ausschließlich von Müttern nachgefragt und zum anderen vorrangig dort, wo es zu wenig Kitaplätze gibt", so Diana Golze, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, zu den heute veröffentlichten Erhebungen des Statistischen Bundesamts zum Betreuungsgeld. Golze weiter:




"Das Land ist in Ost und West gespalten beziehungsweise vielmehr in tatsächlich vorhandene Angebote und nach wie vor fehlende Betreuungsplätze in der Kindertagesbetreuung. Denn die Nachfrage nach dem Betreuungsgeld in den neuen Bundesländern, in denen es traditionell viele Betreuungsplätze gibt, ist gering. Hier wird das Betreuungsgeld, sofern es beantragt wird, für einen Überbrückungszeitraum bis zu einem Jahr genutzt. In den alten Bundesländern hingegen beantragen 80 Prozent der Eltern Betreuungsgeld gleich für die maximal möglichen 22 Monate. Den Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern zeigen auch die absoluten Zahlen. In Sachsen-Anhalt stehen 262 Kinder, für die Betreuungsgeld bezogen wird, rund 30.000 Kindern unter drei Jahren in einer Frühförderungseinrichtung gegenüber, ein Verhältnis von 1:114. In Nordrhein-Westfalen sind es 13.242 Kinder, für die Betreuungsgeld bezogen wird, denen rund 87.000 Kinder in einer Frühförderungseinr ichtung gegenüberstehen, ein Verhältnis von 1:7. Dass heißt: Dort, wo die Eltern aufgrund fehlender Kitaplätze keine echte Wahlfreiheit haben, wird das Betreuungsgeld zum Notanker.

Die Defizite beim Kitaausbau liegen erneut auf dem Tisch. Nun wird das Bild vollständig, da endlich belastbare Zahlen zum Betreuungsgeld vorliegen. Es ergibt ein klares Ja zu einer öffentlich geförderten Kindertagesbetreuung. Frau Schwesig muss endlich ihr angekündigtes Betreuungsausbaupaket auf den Tisch legen. Um das zu finanzieren, muss sie ihren Koalitionspartner ins Gebet nehmen, das Betreuungsgeld könnte hier wesentlich sinnvoller investiert werden."