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BAföG muss bereits in der Schule zur Verfügung stehen

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Zu den Ergebnissen der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Nele Hirsch:

Wieder einmal wurde bestätigt, dass Akademiker-Kinder bei der Aufnahme eines Studiums im Vorteil sind und Nicht-Akademiker-Kinder nur mit großer Mühe an die Hochschulen kommen. Mit der Einführung von Studiengebühren und dem jahrelangen Verzicht auf eine Erhöhung der BAföG-Sätze wird der Geldbeutel noch stärker zum Kriterium, das über die Aufnahme eines Studiums entscheidet. Wer kein Geld hat, dem bleiben die Türen der Hochschulen verschlossen.

Wem trotz aller Widrigkeiten aus einem Nicht-Akademiker-Haushalt der Schritt an die Hochschulen gelingt, ist dort oft mit immensen Schwierigkeiten konfrontiert. Die soziale Spaltung in der Gesellschaft spiegelt sich auch bei den Studierenden wieder. Zwar verfügt rund ein Viertel monatlich über mehr als 900 Euro; rund ein Drittel hat aber zugleich weniger als den in der Düsseldorfer Tabelle bundesweit festgelegten Mindestunterhalt von 640 Euro.

DIE LINKE. fordert als Reaktion auf die Ergebnisse der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks eine grundlegende BAföG-Reform. Absoluter Mindestbestandteil solch einer Reform muss die sofortige Erhöhung der BAföG-Sätze um mindestens 10 Prozent sein. Darüber hinaus muss das BAföG zukünftig auf alle Schülerinnen und Schülern aus einkommensschwachen Haushalten schon in der Oberstufe zur Verfügung stehen. Denn die soziale Auslese beginnt bereits vor der Bewerbung an der Hochschule. Von 100 Nicht-Akademiker-Kindern schaffen heute nur 46 den Schritt in die Oberstufe; bei den Akademiker-Kindern sind es fast doppelt so viele. Mit einem Verzicht auf die Unternehmenssteuerreform ließen sich diese Vorschläge ohne Probleme umsetzen.