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Ausbildungsplätze statt Zivildienstverlängerung

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Zu der Ankündigung der Bundesministerin Ursula von der Leyen, dass Zivildienstleistende ihren Dienst künftig um bis zu sechs Monate verlängern können, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Nele Hirsch:

Junge Menschen brauchen Ausbildungs- und Studienplätze. Jedes Jahr suchen Zehntausende danach vergeblich. Gegenüber diesen Jugendlichen ist es blanker Hohn, stattdessen die Möglichkeit zu schaffen, ihren Zwangsdienst freiwillig verlängern zu können. Die Bundesregierung schafft damit eine weitere Warteschleife, die den Jugendlichen keine langfristige berufliche Perspektive bietet. Geholfen ist damit nur der Statistik. Von der Leyen sollte nicht die Jugendlichen auffordern, die Lücken in ihrem Lebenslauf zu schließen, sondern sie sollte die Bundesregierung dazu bringen, endlich die Lücken auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu schließen.
Eine Verlängerung des Zivildienstes würde zudem reguläre Beschäftigung verdrängen. Betriebe, die ihre Zivildienstleistenden auch über die Dauer des Freiwilligendienstes hinaus beschäftigen wollen, können das tun - aber bitte mit regulärem Arbeitsvertrag und zu den entsprechenden tariflichen Bedingungen. Jugendliche dürfen nicht als Billigarbeitskräfte missbraucht werden. Von der Leyen sollte ihren Vorstoß daher sofort zurückziehen.