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rofessor Gerhard Trabert © picture alliance/dpa|Andreas ArnoldFoto: picture alliance/dpa|Andreas Arnold

»Fürsprecher von Menschen, die zu wenig gehört werden«

Am 13. Februar tritt die Bundesversammlung zusammen, um den Bundespräsidenten zu wählen. SPD, Union, Grüne und FDP unterstützen Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier, die AfD hat einen eigenen Kandidaten angekündigt. "Wir sind der Meinung, dass DIE LINKE ein eigenes personelles Angebot machen, eine demokratische Alternative bieten sollte. Einen Kandidaten, der für soziale Gerechtigkeit und internationale Solidarität steht", schreiben die Vorsitzenden von Bundestagsfraktion und Partei in einem gemeinsamen Brief an ihre Vorstände und Professor Gerhard Trabert als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten vor.

"Mit der Kandidatur Traberts bekommt die Wahl des Bundespräsidenten immerhin den Hauch von einem demokratischen Wettstreit", kommentiert die Süddeutsche Zeitung. "Ich möchte die Kandidatur nutzen, um auf die Armut und soziale Ungerechtigkeit in diesem Land hinzuweisen, und um als Fürsprecher von Menschen aufzutreten, die zu wenig gehört werden. Das zählt doch zu den ureigensten Aufgaben eines Bundespräsidenten", sagt Professor Trabert dem Blatt.

Gerhard Trabert ist parteiloser Allgemein- und Notfallmediziner, Professor für Sozialmedizin und Autor. Er lebt in Mainz und ist bekannt als „Arzt der Armen“. Mit seinem Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ und seiner „Ambulanz ohne Grenzen“ versorgt er obdachlose und nicht krankenversicherte Menschen. Gerhard Trabert war in vielen Krisengebieten dieser Welt als Arzt tätig - in Angola, Liberia, Kurdistan, Afghanistan, Syrien, in Haiti nach dem verheerenden Erdbeben. Als Seenotretter war er mit der Seawatch auf dem Mittelmeer und in Geflüchtetenlagern wie Moria, wo er sich besonders für die Evakuierung Schwerbehinderter engagiert hat.

Auch in Deutschland setzt er sich für die ein, die seine Hilfe am meisten brauchen. Er war als Ersthelfer im Ahrtal nach den Überflutungen. Mit seinem Arztmobil ist er tagtäglich unterwegs, um obdachlose Menschen zu versorgen - gerade auch während der Pandemie. Zudem lehrt er als Professor an der Hochschule Rhein-Mainund wurde als Hochschullehrer des Jahres ausgezeichnet.

Gerhard Trabert hat als parteiloser Direktkandidat für DIE LINKE in Mainz kandidiert und erzielte mit 12,7 Prozent das beste Erststimmenergebnis in Westdeutschland. Gerhard Trabert thematisiert den Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit. Er genießt breite Anerkennung und wurde für sein Engagement mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz.